Stillen gehört zu den schönsten Erlebnissen für viele Mütter. Doch so magisch es auch ist, mit deinem Baby diese intime Verbindung einzugehen – es ist nicht immer einfach. Besonders wenn die Brustwarzen plötzlich schmerzen, wird aus dem schönen Moment schnell eine Herausforderung. Du bist damit nicht allein! Viele frischgebackene Mütter erleben wunde oder schmerzende Brustwarzen während der Stillzeit. Aber keine Sorge, es gibt Wege, diese Beschwerden zu lindern und trotzdem weiterhin eine angenehme Stillzeit zu erleben.
Dieser Artikel erklärt dir, warum wunde Brustwarzen entstehen können, was du dagegen tun kannst und wann es Zeit ist, professionelle Hilfe zu holen.
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Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1. Was sind wunde Brustwarzen und warum treten sie auf?

Wunde Brustwarzen sind ein häufiges Problem bei stillenden Müttern, besonders in den ersten Wochen. Während dieser Zeit sind deine Brustwarzen besonders sensibel. Meistens äußert sich das durch Rötungen, Trockenheit, Krustenbildung oder sogar blutige Risse (Autsch!).
Aber warum eigentlich? Während das Stillen natürlich und instinktiv sein mag, ist es dennoch eine ganz neue Erfahrung für deinen Körper – und deinen kleinen Schatz. Der häufige Kontakt und das Saugen an den Brustwarzen können Reizungen verursachen, zu denen sich manchmal noch weitere Faktoren wie Feuchtigkeit oder ungünstige Positionen gesellen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Stillen nicht wehtun sollte , aber ein wenig Unbehagen zu Beginn ist durchaus normal, insbesondere in den ersten Tagen, wenn sich dein Körper daran gewöhnt.
2. Die häufigsten Ursachen für wunde Brustwarzen und was hilft
Kleine Änderungen oder ein besseres Verständnis davon, warum es zu Schmerzen kommt, kann schon einen großen Unterschied machen. Hier sind die häufigsten Ursachen und die passenden Lösungen für wunde Brustwarzen:
1. Inkorrekte Anlegetechnik
Eine korrekte Anlegetechnik ist Schlüssel Nummer eins, um Schmerzen zu vermeiden. Faktoren, wie der Winkel in dem dein Baby trinkt oder wie viel Brustgewebe dein Baby im Mund hat, können Gründe für wunde Brustwarzen sein. Das bedeutet mehr Reibung und Schmerzen.
Tipps für die korrekte Anlegetechnik
- Stillberatung: Lass dir am besten voll deiner Hebamme oder einer Stillberatung die besten Stillpositionen für verschiedene Positionen wie im Sitzen oder Liegen zeigen. So kannst du präventiv gegen wunde Brustwarzen vorgehen.
- Bauch an Bauch: Der Bauch deines Babys sollte am besten ganz zugewandt sein.
- Mund voll Brust: Dein Baby sollte viel Brustgewebe erfassen. Beim Saugen sollte die Nasenspitze deines Babys deine Brust berühren und die Lippen nach außen gestülpt sein
- Abnahmetechnik: Am besten beendet dein Baby die Stillmahlzeit, denn abruptes Lösen kann zu kleinen Einrissen an der Brustwarze führen. Ein Tipp ist hier, das Vakuum mit deinem kleinen Finger zu lösen, um dein Baby von der Brust abzunehmen.
2. Zu viel Reibung
Manchmal kann der Stoff deines BHs oder die ständige Feuchtigkeit durch austretende Muttermilch Reibung verursachen. Das strapaziert die empfindliche Haut der Brustwarzen zusätzlich.
Hilfe:
- Saugstarke Stilleinlagen
- Der richtige Still-BH
3. Physiologie Ursachen
Manche Babys werden mit verkürztem Lippenbändchen geboren, das kann dazu führen, dass dein Baby nicht genug Kraft aufwenden kann, um das Vakuum auszubauen. Andererseits kann die Form deiner Brustwarze, wie z.B. Flachwarzen, also besonders gering hervorstehende Brustwarzen, oder Hohlwarzen, also sich nach innen stülpende Brustwarzen das stillen etwas beschweren.
- Zungen-/Lippenband Test: Das kannst du am besten testen, indem du schaust, ob die Zunge deines Babys mit geöffnetem Mund über die Unterlippe hinaus reicht. Sollte dies nicht der Fall sein oder die Zunge Herzförmig erscheint ist es ratsam, sich mit deiner Hebamme oder einer Stillberatung über Möglichkeiten und Therapieoptionen auszutauschen.
- Stillberatung: Lass dir am besten voll deiner Hebamme oder einer Stillberatung die besten Stillpositionen für deine Brustwarzenform zeigen.
- Hypo- oder Hyperlaktation: Zu wenig oder zu viel Milchproduktion können zu Beschwerden und wunden Brustwarzen beim Stillen führen. Hier findest du mehr Informationen und Tipps zum Thema Hyperlaktation. In beiden Fällen lasse dich unbedingt von deiner Hebamme beraten.
Manchmal kann der Stoff deines BHs oder die ständige Feuchtigkeit durch austretende Muttermilch Reibung verursachen. Das strapaziert die empfindliche Haut der Brustwarzen zusätzlich.
4. Nippel Pflege
Stillen und häufiges Reinigen der Brust können die Haut austrocknen und spröde machen. Das begünstigt kleine Risse.
Hilfe:
- Verwende besonders Hautfreundliche Seife, Salbe und Waschmittel. Auch stark parfümierte Produkte können deine Brustwarzen zusätzlich strapazieren.
- Achte auf die richtige Handhygiene
5. Infektionen
Manchmal steckt mehr dahinter, wie z.B. eine Pilzinfektion (Mundsoor des Babys) oder eine bakterielle Infektion, die Schmerzen und Rötungen verursachen.
Es gibt noch mehr Gründe für wunde Brustwarzen beim Stillen. Egal, was die Ursache ist, es gibt für alles eine Lösung .
3. Wundheilung und Schmerzen lindern
Hier kommen die besten Tipps, um wunde Brustwarzen zu behandeln und schnell zu heilen.
1. Wundreinigung
Schnelle und richtige Wundreinigung ist das A&O für eine gute Heilung. Dazu kannst du deine wunden Brustwarzen mit einer physiologischen Salzlösung beträufeln, das reinigt und heilt. Auch regelmäßiges sanftes Reinigen mit pH-neutraler Seife und warmes Wasser ist wichtig.
2. Feuchtigkeit spenden
Pflege ist alles! Stilleinlagen und Brustwarzensalben aus Lanolin sind wahre Lebensretter. Sie spenden Feuchtigkeit, fördern die Heilung und schützen die sensible Haut vor äußeren Einflüssen. Die Lanolin-Salbe speziell gereinigte Salbe sein, um Hautirritationen und Allergien vorzubeugen.
3. Kühlen und beruhigen
Hast du schon mal Kühlpads ausprobiert? Diese lassen sich direkt auf wunde Brustwarzen auflegen und helfen sofort, die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen.
4. Muttermilch als Retterin
Deine Muttermilch ist voller natürlicher Antikörper und heilender Eigenschaften. Lass einfach etwas Muttermilch auf deiner Brustwarze trockenen. Wichtig: verreibe es nicht mit deinem Finger, da das Keime verschleppen kann.
5. Druck vermeiden
Manchmal braucht die Natur einfach nur ein bisschen Zeit. Trage lockere Kleidung und lass die Brust an der Luft trocknen. Vermeide zusätzlich Druck auf deiner Brust, um eine gute Durchblutung für eine gute Wundheilung zu garantieren. Achte dafür auf den richtigen Still-BH und/oder verwende einen sogenannten Wiener-Brustdonut. Der hilft dir, indem er verhindert, dass deine Brustwarze im BH abgeknickt wird und so die richtige Durchblutung sicherstellt. Ciao, wunde Brustwarzen!
6. Schmerzmittel
Wenn die Schmerzen zu stark sind, können sanfte Schmerzmittel oder Gels (nach Rücksprache mit einem Arzt oder Ärztin) helfen
4. Stillen trotz Schmerzen Anpassungen, die helfen können

Während dein Körper heilt, musst du nicht komplett auf das Stillen verzichten. Hier sind ein paar Tricks, um das Ganze erträglicher zu machen:
Position ändern: Jede Stillposition belastet die Brustwarzen anders. Probiere Alternativen aus, wie das Stillen in der Seitenlage, um den Druck zu verteilen.
Stillhütchen verwenden: Diese kleinen Helfer schützen die Brustwarze, ohne den Milchfluss zu unterbrechen. Manche Babys reagieren irritiert und trinken schlechter. Lass dich zu diesem Thema am besten von deiner Hebamme beraten.
Pumpen als Alternative: Wenn Stillen zu schmerzhaft ist, kannst du eine elektrische Milchpumpe verwenden, um deine Muttermilch abzupumpen und deinem Baby zu geben. Achte darauf, dass der Pumptrichter die richtige größe hat, um ein zu hohes Vakuum zu vermeiden. Du kannst auch Lanolin-Salbe vor dem Abpumpen auf deine Brustwarze auftragen, um es angenehmer zu machen und wunde Brustwarzen beim Pumpen zu verhindern.
Am wichtigsten ist, dass du auf dein Wohlbefinden achtest .
5. Wann du Hilfe suchen solltest
Ein bisschen Schmerz ist am Anfang leider normal, aber wenn es nicht besser wird oder du sogar Blutungen, starken Ausschlag oder Fieber bemerkst, suche professionelle Unterstützung. Hier sind einige Anlaufstellen:
Stillberaterinnen: Viele Hebammen sind speziell geschult, um beim Anlegen zu helfen und jegliche Probleme zu lösen.
Mediziner: Manchmal kann auch ein Arztbesuch notwendig sein, besonders wenn der Verdacht auf eine Infektion besteht.
Scheu dich nicht davor, um Hilfe zu bitten! Es gibt keinen Grund, länger zu leiden als nötig.
6. Du bist nicht allein stillen ohne Schmerzen ist möglich
Stillen sollte eine freudige Erfahrung sein – nicht eine schmerzvolle. Es gibt Lösungen! Ob durch Pflegeprodukte, Kühlpads oder die richtige Unterstützungsstruktur – du kannst die Schmerzen lindern und deinen Alltag OHNE wunde Brustwarzen genießen.