Stillen ist eine unglaublich persönliche Erfahrung, aber das bedeutet nicht, dass es ohne Herausforderungen abläuft. Während einige Mütter Schwierigkeiten haben, genug Milch zu produzieren, gibt es andere, die mit dem Gegenteil kämpfen: einem „Zuviel“ an Milch. Aber eines steht fest – egal wie deine Stillreise aussieht, es gibt keine falsche Art zu stillen .
Hier erklären wir, wie du zu viel Milch beim Stillen erkennst und was du tun kannst, wenn du gerade mit einem Milchüberschuss kämpfst. Aber keine Sorge, du bist nicht alleine. Lass uns darüber sprechen, was hinter einem Milchüberschuss steckt, was du dagegen tun kannst und wie du diese Zeit für dich selbst und dein Baby erleichterst.
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Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1. Was bedeutet „zu viel Milch beim Stillen“? Und wie bemerke ich es?

Im Fachjargon wird eine übermäßige mütterliche Milchproduktion, die den Bedarf des Säuglings übersteigt, als Hyperlaktation bezeichnet. Sie geht mit einem verstärkten Milchausstoßreflex einher und kann dazu führen, dass der gestillte Säugling überfordert ist.
Besonders zu viel Milch wird oft als ein „Luxusproblem“ dargestellt, obwohl es für die betroffene Person sehr unangenehm sein kann. Es kann zu Problemen wie gespannten Brüsten, auslaufenden Brüsten, Milchstau oder sogar Brustentzündungen führen. Weitere Zeichen für zu viel Milch beim Stillen können sein, dass dein Baby schnell trinkt, sich oft verschluckt oder nur kurz, aber sehr häufig trinkt. Wenn dein Baby aufgrund von zu viel Milch sehr häufig trinkt, kann dies zu Blähungen führen, da die Anfangsmilch besonders laktosehaltig ist und dein Baby die fetthaltigere Milch am Ende der Stillmahlzeit nicht erhält.
Vielleicht bemerkst du auch eines dieser Anzeichen:
Stark spritzende Milch beim Stillen.
Häufiges Lecken oder Ablehnen der Brust durch dein Baby, da der Milchfluss zu schnell ist.
Dein Baby verschluckt sich vermehrt oder muss oft beim Stillen unterbrechen
Wunde Brustwarzen oder Vasospasmus
Klingt bekannt? Keine Panik. Ein Milchüberschuss ist erstmal ein Hinweis darauf, dass dein Körper bereit ist, dein Baby zu versorgen.
2. Ursachen für zu viel Milch beim Stillen
Warum produziert dein Körper mehr, als dein Baby verlangt? Hier sind die Hauptursachen für einen Milchüberschuss:
1. Idiopathische Hyperlaktation
Besonders in den ersten Wochen nach der Geburt liefert dein Körper oft „auf Vorrat“, bis sich Angebot und Nachfrage eingependelt haben. Manche Mütter erleben jedoch, dass diese Überproduktion anhält.
2. Übermäßiges Abpumpen
Dies kann passieren, wenn du zusätzlich zum Stillen übermäßig Abpumpst und so die Milchproduktion vermehrt anregst.
3. Pflanzliche Produkte & Medikamente
Die Einnahme von pflanzlichen Präparaten/Heilkräutern, wie z.B. Fenchel oder Anis, oder verschreibungspflichtige Medikamente können zu viel Milch beim Stillen verursachen.
3. Handling bei Milchüberschuss
Hier sind die besten Strategien, um mit einem Milchüberschuss umzugehen und das Stillen für dich und dein Baby angenehmer zu gestalten.
1. Konsultiere deine Hebamme/Gynäkologe*in
Sprich mit Expert*innen, um fachlich und individuell beraten zu werden und mögliche Komplikationen, als auch Beschwerden zu lindern.
2. Block Feeding
Beim Block-Feeding wird über einen bestimmten Zeitraum an einer Brust gestillt oder abgepumpt. Dies kann die Überproduktion von Milch verringern, indem lokale autokrine Regulationsmechanismen der Brust aktiviert werden.
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Academy of Breastfeeding Medicine empfiehlt:
Direktes Stillen oder Abpumpen von Milch an einer Brust über einen Zeitraum von drei Stunden, wobei die Brüste in jedem Zyklus gewechselt werden sollten
Die Fütterung sollte tagsüber in Zeitblöcken erfolgen (z. B. 09:00-18:00 Uhr), und über Nacht sollten beide Brüste ad lib. gefüttert werden
Wenn die andere Brust zu voll wird, können zur Beruhigung kleine Mengen abgepumpt werden
Wenn diese Zyklen effektiv sind, sollten binnen 24 bis 48 Stunden Verbesserungen spürbar sein
Wichtig : Das Block Feeding sollte engmaschig von speziell ausgebildeten Hebammen und Gynäkolog*innen überwacht werden, da es gewissen Risiken wie verstopfte Milchgänge, starker Rückgang der Milchproduktion oder Mastitis birgt.
3. Pflanzliche Produkte & Medikamente
- Weitverbreitete pflanzliche Hilfsmittel sind Salbei- oder Pfefferminztee. In wissenschaftlichen Studien konnte jedoch keine Wirkung festgestellt werden.
- Jasminblüten und Mönchspfeffer haben wiederum in einigen Studien Wirkung gezeigt. Aber die Wirkung von Mönchspfeffer auf die Milchbildung ist umstritten. Es gibt Empfehlungen, die davon abraten, ihn in der Stillzeit zu verwenden, da es dafür noch zu wenige Daten gibt.
- Zusätzlich können unter der Behandlung durch deinen Arzt oder deine Ärztin milchreduzierende Medikamente verabreicht werden
4. Milchdruck gezielt entlasten, nicht abpumpen
Manchmal reichen leichte Handmassagen oder das Abstreichen von wenig Milch, um den Druck zu verringern, ohne dem Körper das Signal zu geben, mehr Milch zu produzieren.
5. Weiter Tricks und Hilfsmittel
- Stillposition: Nutze eine zurückgelehnte/ liegende Stellposition, um die Fließgeschwindigkeit zu verringern und eine positive direkte Stillbeziehung aufrechtzuerhalten.
- Stilleinlagen: Können vor allem anfangs und bei “auslaufenden” Brüsten die überschüssige Milch auffangen und erleichtern dir das Leben, damit du nicht ständig dein T-Shirt oder Still-BH wechseln musst.
4. Was mit überschüssiger Milch machen?
Einfrieren für später
Muttermilch lässt sich in Muttermilchbeuteln bis zu 6 Monate im Gefrierfach aufbewahren. Praktisch, oder?
Spenden an Milchbanken
Überschüssige Milch kann bei Bedarf an zertifizierte Milchbanken gespendet werden, um Frühgeborene und andere Säuglinge zu unterstützen.
5. Wann und wo solltest du Hilfe suchen?
Stillberaterinnen/Hebammen/Kinderärzt*innen sind speziell ausgebildet, um dir individuelle Tipps zu geben und dir zu helfen, deine Stillreise anzupassen.
Medizinische Unterstützung ist nötig, falls du Schmerzen hast, Anzeichen einer Brustentzündung bemerkst oder dich überfordert fühlst. Es ist immer okay, um Hilfe zu bitten.

6. Stillen ist individuell – und du machst das großartig
Einen Milchüberschuss zu haben, kann eine Herausforderung sein, aber mit der richtigen Hilfe und passenden Strategien kannst du diese Phase meistern. Ob du direkt stillst, abpumpst oder eine Kombination daraus wählst, dein Weg ist der richtige Weg.
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Du bist nicht allein, und du machst das klasse. ❤️