Hilfe, ich habe Scheidenpilz! Es juckt, brennt und es fühlt sich einfach unangenehm an. Aber es sollte uns nicht peinlich sein! Fast jede Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben von Scheidenpilz betroffen und dennoch spricht kaum eine darüber. Um eins vorweg zu nehmen – Scheidenpilz ist keine Geschlechtskrankheit und es hat absolut nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Im Normalfall lässt sich eine Pilzinfektion schnell und unkompliziert behandeln.
Zusammenfassung
Pilzinfektionen sind häufiger als man denkt.
Mit einem Besuch beim Gyn und der richtigen Medikation ist ein Pilz schnell in den Griff zu bekommen.
Es gibt einige Hausmittel, mit denen man (abgesehen von Tabletten) nachhelfen kann eine Infektion loszuwerden.
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Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1. Wie kommt es zu Scheidenpilz?
Die Infektion wird durch natürlich im Körper vorkommende Pilze ausgelöst. Am häufigsten ist eine Infektion durch den „Candida albicans“, der im Darm für den Abbau von Kohlehydrate sorgt.
Normalerweise kann unsere Scheidenflora den Pilz „ignorieren“, aber sobald die Scheidenflora gestört ist, nistet sich der Pilz ein und es kommt zu einer Infektion. Es gibt eine Handvoll „Risikofaktoren“.
Während der Pubertät, Schwangerschaft oder bei Einnahme der Antibabypille besteht ein höheres Risiko, da der Körper durch die Hormone „durcheinander“ ist. Ein erhöhtes Risiko bietet ebenfalls ein geschwächtes Immunsystem und auch Stress. Außerdem sollte man vermeiden, dass Darmbakterien in die Scheide gelangen.
Nach dem Toilettengang immer von vorne nach hinten abwischen und wenn man Analsex hat, sollte nicht ohne Kondomwechsel vaginal weitergemacht werden (wenn kein Kondom benutzt wird, sollte der Mann sein „bestes Stück“ gut waschen um die Bakterien abzuspülen).
Außerdem kann es gerade in der heißen Jahreszeit mit enger Kleidung und viel Reibung zu einer Überreizung kommen und in Folge zur Infektion.
2. Welche Symptome?
Es gibt einige Symptome die darauf hinweisen können, dass du unter einer akuten Pilzinfektion leidest.
- Juckreiz: Ein intensiver Juckreiz in der Vaginalregion ist eines der häufigsten Symptome eines Scheidenpilzes. Der Juckreiz kann mild bis stark sein und ist oft konstant vorhanden.
- Brennen und Rötung: Du kannst ein brennendes Gefühl in der Vagina oder im äußeren Genitalbereich spüren. Die Haut kann gerötet und gereizt aussehen.
- Ausfluss: Ein dicklicher, weißer Ausfluss, der häufig als quarkähnlich beschrieben wird, ist ein weiteres typisches Symptom. Der Ausfluss kann geruchlos sein oder einen leichten Hefe- oder Brotgeruch aufweisen.
- Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr: Einige Frauen können Schmerzen oder ein unangenehmes Gefühl beim Wasserlassen oder während des Geschlechtsverkehrs verspüren.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome nicht immer eindeutig auf einen Scheidenpilz hinweisen. Andere Infektionen oder Erkrankungen können ähnliche Symptome verursachen. Wenn du Unsicherheiten hast oder die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, eine Ärztin aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die entsprechende Behandlung einzuleiten.
3. Die Hausmittel bei Scheidenpilz
Es gibt für fast alle Beschwerden wirksame und weniger wirksame Hausmittel. Da jeder Mensch anders ist und jeder Körper anders reagiert, wirken die Hausmittel auch nicht bei jedem!
Wir haben für euch eine Auswahl an Top Hausmitteln zusammen gestellt um eine Scheidenpilzinfektion loszuwerden.
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Joghurt gegen Scheidenpilz
Der Tampon mit Joghurt – das wohl bekannteste Hausmittel bei Scheidenpilz. Durch die enthaltenen Milchsäurebakterien sollen die Pilze abheilen und die Scheidenschleimhäute sich regenerieren. Außerdem wirkt der Joghurt schmerzlindernd und kühlend. Es ist sehr wichtig, dass nur Naturjoghurt ohne Zusatzstoffe verwendet wird. Der Tampon wird in den Joghurt eingetaucht und dann für 2-3 Stunden eingeführt. -
Kokosöl, toll gegen Scheidenpilz
Kokosöl ist ebenfalls ein „Allround Hausmittel“ – egal ob als Haarkur, Pflegemittel für die Haut oder um Scheidenpilz mit Hilfe der Laurinsäure abzutöten. Man nimmt ein wenig Kokosöl in die Hand und lässt es schmelzen (für alle, die es noch nicht kennen – Kokosöl ist fest und wird erst ab ca. 25 Grad flüssig). Anschließend das flüssige Kokosöl auf die Vulva und im Scheideninnere verteilen. Danach gründlich die Hände waschen. -
Honig
In der Natur ist Honig ein Anti-Pilz-Mittel, da jeglicher Pilzbefall das Aus für das komplette Bienenvolk bedeuten würde. Es gibt auch medizinischen Honig (z.B. den Manuka – Honig). Hier ebenfalls einen Tampon nehmen und ihn kurz in das Honigglas tauchen. Danach den Tampon einführen und für 2-3 Stunden wirken lassen. Das ganze 3x täglich über mehrere Tage wiederholen. Man kann auch eine Kombination aus Honig und Joghurt anwenden. - Aloe Vera kühlt und regeneriert Eigentlich ist Aloe Vera das perfekte Hausmittel bei einer Vielzahl von Beschwerden. Durch die kühlende Wirkung hilft es super gegen das Jucken und Brennen. Ein paar Tropfen Aloe-Vera-Gel auf einen Tampon tropfen und dann für ca. 2 Stunden in der Scheide lassen. Diesen Vorgang dann 3x täglich über mehrere Tage wiederholen.
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Cranberry
Vitamin C zum Aufbau bei Scheidenpilz. Spätestens seit dem „Superfoods“ in aller Munde sind, ist die Cranberry uns ein Begriff. Diese große Moosbeere verfügt über viele antibakteriell wirkende Inhaltsstoffe und kann so den Kampf gegen den Scheidenpilz unterstützen. Hierzu mindestens einmal täglich ein großes Glas unverdünnten Cranberrysaft ohne Zuckerzusatz trinken. Ungesüßter Cranberrysaft hilft auch, wenn man anfällig für Blasenentzündungen ist. -
Salbei
Beruhigt den Scheidenpilz und die Vagina. Das Heilkraut Salbei wirkt antibakteriell. Einfach 3 Esslöffel Salbei ins Badewasser geben und dann ein etwa 20-minütiges Bad nehmen. Hinterher gut abtrocknen.
4. Scheidenpilz vorbeugen
Bei Ausfluss die Unterwäsche wechseln, damit die immer sauber und trocken ist.
Am besten atmungsaktive Baumwollwäsche anziehen – bei synthetischen Stoffen staut sich die Wärme.
Beim Toilettengang immer von vorne nach hinten abwischen, damit keine weiteren Bakterien in die Scheide kommen.
Beim Waschen am besten neutrale und unparfümierte Seife verwenden.
Hinweis: wenn die Beschwerden unklar sind, die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben oder ihr Schmerzen habt – sucht umgehend eine Ärztin auf! Durch einen Abstrich können Gyns sicher den Pilz bzw. die Art der Infektion bestimmen. Bei Infektionen der Scheide (oder auch der Blase) gilt lieber zu früh als zu spät beim Arzt.