Das Baby ist da, ihr genießt eure gemeinsame Zeit und du willst im Park, Café oder generell in der Öffentlichkeit stillen? Es ernährt und beruhigt dein Baby und stärkt eure Bindung. Dennoch fühlen sich viele Mütter unsicher, wenn es darum geht, ihr Kind in der Öffentlichkeit zu stillen. Gesellschaftliche Tabus, falsche Mythen und Unsicherheiten führen oft dazu, dass Mütter sich mit der Frage beschäftigen, ob das Stillen "akzeptabel" ist. Spoiler-Alarm: Das ist es absolut .
Hier geben wir dir alle Tipps, die dir helfen können, dich wohler zu fühlen und erklären, was deine Rechte sind.
Mit deinem Baby auf Reisen zu gehen oder einfach nur zum Supermarkt, kann eine wunderbare, aber auch stressige Situation sein. Die schnelle und so neue Welt ist für dein Kind spannend, anregend, aber auch anstrengend. Um so mehr kannst du mit deiner Nähe Geborgenheit und Sicherheit vermitteln, besonders beim Stillen. Und wenn Stillen für dich momentan nicht möglich ist? Keine Sorge, auch das Pumpen von Milch ist ein wertvoller Weg, dein Baby überall mit Muttermilch zu versorgen.
Zusammenfassung
Stillen in der Öffentlichkeit ist grundsätzlich erlaubt. In Gaststätten darf es dir untersagt werden - die wenigsten tun es aber.
Stillen gibt Sicherheit – gerade unterwegs. Für dein Baby ist Stillen nicht nur Nahrung, sondern auch Geborgenheit – besonders in der lauten, neuen Welt draußen.
Was andere denken? Egal. Neugierige Blicke gibt’s manchmal – aber dein Wohlgefühl und das deines Babys stehen immer an erster Stelle.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Was sind deine Rechte?

In Ländern, wie zum Beispiel Schottland gibt es seit 2005 den Breatfeeding Act der die Diskriminierung von stillenden Personen in der Öffentlichkeit verbietet. Aber wie ist das in Deutschland?
Das Stillen deines Babys ist in Deutschland durch öffentlich-rechtliche Vorschriften selbst nicht explizit geregelt. Das bedeutet, es ist per se nicht verboten, aber auch nicht ausdrücklich erlaubt. Wirft man einen genaueren Blick auf die Rechtslage, wird klar, dass ein Verbot des Stillens in der Öffentlichkeit sich weder aus dem Straf- noch aus dem Ordnungswidrigkeitenrecht ableiten lässt. Weder das Entblößen der Brust beim Stillen noch der Stillvorgang selbst erfüllen die Voraussetzungen für Straftatbestände wie Exhibitionismus (§ 183 StGB) oder Erregung öffentlichen Ärgernisses (§ 183a StGB), da es dabei nicht um sexuelle Handlungen geht. Auch als Ordnungswidrigkeit (§ 118 OWiG) gilt Stillen nicht, da es nicht als grob ungehörig oder belästigend einzustufen ist.
Da vom Stillen weder eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit noch für die Ordnung ausgeht, kann auch das Polizei- und Ordnungsrecht nicht herangezogen werden. Stillen in der Öffentlichkeit ist also rechtlich unbedenklich.
Was ist mit Kaufhäusern oder Gaststätten?
Kurz und knapp. Hier hat der Gastwirt oder die Gastwirtin das Hausrecht und darf einem das stillen Untersagen. Die wenigsten tun es jedoch.
5 Tipps: So fühlst du dich beim Stillen in der Öffentlichkeit wohler

1. Wähle Kleidung, die das Stillen erleichtert
Die richtige Kleidung macht einen großen Unterschied – gerade, wenn du unterwegs bist und schnell und bequem stillen möchtest. Besonders wichtig: ein gut sitzender Still-BH, der dir nicht nur Halt gibt, sondern auch dein Selbstbewusstsein stärkt.
Ein echter Gamechanger sind unsere neuen Still BHs von The Female Company. Dank des Crossover-Designs aus dehnbarem Material kannst du dein Baby ganz unkompliziert stillen oder abpumpen – mit direktem Hautkontakt, der die Bindung zwischen euch stärkt. Er ist außerdem saugstark, waschbar und wiederverwendbar, bügellos für maximalen Komfort und verfügt über eine praktische Abpumpfunktion – perfekt für den Alltag mit Baby.
Auch Stilltops, Wickelshirts oder lockere Blusen machen’s einfacher. Denn wenn du dich in deiner Kleidung wohlfühlst und dich nicht mit umständlichem Umziehen oder unbequemen BHs herumschlagen musst, wird das Stillen in der Öffentlichkeit gleich entspannter.
2. Übung & Support geben dir Sicherheit
Je vertrauter dir der Stillvorgang ist, desto leichter wird auch das Stillen in der Öffentlichkeit. Übe am besten zuerst zu Hause oder mit Menschen, bei denen du dich sicher fühlst. Beim ersten Mal draußen kann es helfen, eine vertraute Begleitung dabeizuhaben. Und wenn du dich mit anderen stillenden Müttern austauschst – online oder offline – bekommst du wertvolle Tipps und das gute Gefühl: Du bist nicht allein.
3. Nutze ein Stilltuch oder Schal – wenn du möchtest
Wenn du dich damit wohler fühlst, kann ein Stilltuch beim Stillen in der Öffentlichkeit etwas Sichtschutz bieten. Aber: Muss nicht! Du entscheidest, was sich für dich richtig anfühlt. Ein gutes Stilltuch ist dabei mehr als nur ein Sichtschutz – es ist ein echtes Multitalent. Es sollte multifunktional sein, damit du es auch als Spucktuch, leichte Decke, Sonnenschutz oder stylisches Accessoire nutzen kannst – schließlich ist Flexibilität mit Baby alles. Absorbierende Eigenschaften helfen, kleine Milchtröpfchen oder Spuckflecken aufzufangen, ohne dass du gleich das Outfit wechseln musst.
4. Konzentrier dich auch dich und dein Baby
Statt dich auf neugierige Blicke zu konzentrieren, richtest du deine Aufmerksamkeit ganz auf dein Baby. Auch beim Stillen in der Öffentlichkeit geht es einzig um euch – um Nähe, Geborgenheit und das gemeinsame Ankommen im Moment. Was andere denken, ist nebensächlich. Euer Wohlgefühl steht an erster Stelle.
5. Hauptsache satt & geliebt – egal wie

Ob du voll stillst, zufütterst oder ganz auf die Flasche setzt – dein Baby braucht vor allem eins: dich. Und deine Liebe. Studien zeigen, dass die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind nicht davon abhängt, wie genau gefüttert wird. Wichtig ist, dass ihr euch beide wohlfühlt – körperlich und emotional.
Also: Kein Raum für Mom Guilt! Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Manchmal klappt das Stillen nicht wie geplant, oder du entscheidest dich bewusst für die Flasche. Beides ist völlig okay – genauso wie Stillen in der Öffentlichkeit, das genauso selbstverständlich sein sollte wie Füttern mit dem Fläschchen auf der Parkbank.
Du bist die Expertin für dein Kind. Punkt
Häufige Bedenken und Irrtümer zum Stillen in der Öffentlichkeit
Auch wenn das Stillen rechtlich abgesichert ist, bleibt es für viele Mütter ein sensibles Thema. Oft tauchen Fragen und Unsicherheiten auf:
„Was denken andere?“
Es gibt Menschen, die eventuell unangenehm reagieren könnten. Aber vergiss nicht, die Mehrheit versteht und respektiert das Stillen. Und die wenigen, die unangenehme Blicke oder Kommentare abgeben? Lass sie nicht die Macht über deine Entscheidungen haben.
„Was, wenn mein Baby plötzlich schreit?“
Babys sind Babies – und ja, sie schreien. Eine aufmerksame Umgebung wird das genauso verstehen, wie sie versteht, dass du dein Baby beruhigen musst.
„Ich kann nicht stillen. Habe ich dann versagt?“
Absolut nicht. Es gibt viele Gründe, warum das Stillen nicht möglich sein könnte. Ob Pumpen oder Formularnahrung – du bist eine großartige Mutter, weil du das Beste für dein Baby gibst.
Stillen ist kein Tabuthema. Es ist ein grundlegender Teil menschlicher Erfahrungen. Lass dich nicht von Vorurteilen oder Kommentaren einschränken.
Stillen-Etikette und wie man mit negativen Reaktionen umgeht
Sag es, wie es ist
Wenn dich jemand anspricht, nutze klare, sachliche Worte. Etwas wie „Ich stille mein Kind, weil es gerade nötig ist. Danke für Ihr Verständnis.“ funktioniert normalerweise gut.
Der Ignorier-Modus
Manchmal ist „Nicht-reagieren“ die beste Antwort. Negative Kommentare sind oft ein Spiegel dessen, was die andere Person erlebt hat – nicht du.
Finde Solidarität
Viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen stellen inzwischen Stillräume zur Verfügung. Informationen hierzu bekommst du oft vor Ort oder auf der Website des Veranstaltungsortes.
Wenn jemand besonders unangemessen reagiert, erinnere dich daran, dass du durch das Stillen weder provozierst noch jemanden absichtlich störst. Du ernährst dein Baby. Punkt.
Wage es, stolz zu sein
Stillen in der Öffentlichkeit bricht Tabus. Es normalisiert das, was normal sein sollte, und zeigt der Welt, wie wichtig und wunderschön es ist, einem Baby Nahrung und Komfort zu geben.
Egal ob du stillst, pumpst oder unsere Tipps an eine Freundin weiterleitest, du bist Teil einer Veränderung. Ermutige dich selbst und andere, stolz zu sein!