Man schläft mit jemandem, vielleicht sogar zum ersten mal, hat eine schöne Nacht und am nächsten Morgen nach dem Aufstehen - Ohoh, es brennt beim Pipi machen. Viele kennen das brennende und stechende Gefühl nach dem Sex. Blasenentzündung? Woher kommt die denn jetzt?
Zusammenfassung
Blasenentzündung nach dem Sex nennt man auch Honeymoon-Zystitis.
Anders als bei der Blasenentzündung durch Verkühlung, kommt die Honeymoon-Zystitis durch mechanische Reibung.
Es gibt einige Tipps & Tricks, wie man sich schützen kann.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1. Was ist Honeymoon-Zystitis?
Die Symptome einer Honeymoon-Zystitis sind die einer „normalen“ Blasenentzündung. Der Name kommt lediglich daher, dass diese Art von Blasenentzündung durch Sex entstanden ist.
Häufige Beschwerden sind beispielsweise Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, vermehrte Blasenentleerung mit geringer Urinmenge und Schmerzen im Unterleib.
Wir kennen es - Sobald man das brennende und stechende Gefühl im Unterleib spürt, läuten sämtliche Alarmglocken.
Da kann es sogar sein, dass man die Lust verliert, weil man einfach nichts riskieren will, und hey - kuscheln ist doch auch schön?!
2. Blasenentzündung durch Sex - Wie?
Durch die mechanische Reibung beim Sex werden die Schleimhäute der Vagina gereizt. Eine gereizte Vagina kann sich nicht mehr gut gegen Erreger schützen, denen ist es in Folge dessen ein leichtes, sich im Genitalbereich anzusiedeln und anschließend in die Blase aufzusteigen.
Häufig kommt eine Blasenentzündung auch beim direkten Wechsel von analem zu vaginalem Sex. So gelangen die oft verantwortlichen Escherichia coli-Bakterien (E. coli-Bakterien) ohne Umwege in die womöglich ohnehin schon gereizte Vagina und bringen da alles gehörig durcheinander.
Ein zusätzlich begünstigender Faktor können auch Verhütungsmittel sein. What?? Verrückt, aber wahr: Diaphragmen, aber auch Spermizide können die Schleimhaut im Genitalbereich beeinflussen und dadurch eine Einnistung von Keimen fördern. Prinzipiell gilt, wenn das Milieu da unten nicht entspannt ist, wirst du es auch nicht sein.
Einige Studien vermuten zudem, dass es auch am Partner liegen kann, wenn man nach dem Sex eine Blasenentzündung bekommt. Keine Sorge, du musst nicht Schluss machen! Gerade bei einem neuen Partner kann es sein, dass sich dein Immunsystem erst einmal an die Bakterien des Mannes „gewöhnen“ muss.
3. Tipps zum Vorbeugen
Hattest du schon oft Blasenentzündungen nach dem Sex, gibt es einige Tipps und Tricks, durch die das in Zukunft vielleicht vermieden, oder immerhin verringert werden kann.
1. Pipi nach dem Verkehr: Wir haben es hoffentlich alle schon mindestens einmal gehört. Von Mamas, Freund*innen, etc. - Das Wichtigste ist, der Toilettengang nach dem Sex, um möglichst schnell die Blase zu entleeren. So werden eventuelle Erreger ausgespült und davon abgehalten, sich irgendwo zu wohl zu fühlen.
2. Intimpflege: Klingt banal, aber es hilft tatsächlich. Einmal kurz mit warmem Wasser den Intimbereich reinigen. Damit lassen sich ebenfalls potentielle Erreger loswerden.
3. Vaginal- nicht nach Analverkehr: Diese Sexpraktiken sollten nicht ohne Hygienemaßnahmen oder Wechsel des Kondoms aufeinander folgen. Ansonsten gelangen die Bakterien vom Darm auf direktem Wege in die Vagina und dementsprechend schnell in Richtung Blase.
4. Das passende Verhütungsmittel: Auf Verhütungsmittel verzichten, die Blasenentzündung (wie oben erwähnt) begünstigen können.
5. Richtige Ernährung: Man glaubt es kaum, aber tatsächlich lässt sich sagen, dass eine gesunde und entzündungshemmende Ernährung helfen kann, zukünftige Infektionen zu vermeiden.
4. Ist Sex jetzt Tabu?
Unabhängig von den Schmerzen, die einem diese Frage sowieso abnehmen sollten, ist Sex während einer Blasenentzündung nicht unbedingt empfehlenswert.
Wir haben bereits darüber gesprochen - Mechanische Reibung eeeeher ungünstig.
Und da das Milieu der Vagina bereits im Ungleichgewicht ist, sorgt wiederholte mechanische Reibung für eine zusätzliche Belastung.
Die Bakterien, die für die Entzündung verantwortlich sind, können sich im schlimmsten Fall noch mehr ausbreiten und die Honeymoon-Zystitis sogar verschlimmern.
Wir empfehlen, kuriere deine Blasenentzündung vollständig aus und behandele sie in Absprache mit deinem Arzt*deiner Ärztin, bevor du dich wieder anderen Dingen widmest. Bei richtiger Behandlung, solltest du nicht allzu lange aus dem Verkehr (haha) gezogen sein.
5. Bekomme ich eine Blasenentzündung allein in den Griff?
Ob man eine Blasenentzündung allein in den Griff bekommt, hängt ganz davon ab wie schwerwiegend sie ist.
Schmerzen beim Wasserlassen oder oft aufs Klo rennen müssen sind zwar sehr unangenehm, erfordern aber oftmals keine Therapie.
Ist es bloß eine leichte Blasenentzündung gilt: Viel trinken, Wärme, Blasentee - Und abwarten.
Eine leichte Blasenentzündung heilt meist ohne Probleme aus.
Ist man unsicher, oder die Schmerzen nicht auszuhalten, sollte man asap seine*n Gyn aufsuchen. Hier wird eine Honeymoon-Zystitis oftmals ähnlich wie andere unkomplizierte Harnwegsinfekte versorgt. Aber sind wir mal ehrlich, wenn es krampft und zwickt, dann nehmen wir gerne die uns verschriebenen schmerzlindernden und krampflösenden Medikamente.